Linksjugend leipzig süd

Wer wir sind

Wir sind jung, Arbeiter_innen, Antifaschist_innen, Schüler_innen, Sozialist_innen, Demokrat_innen, Praktikant_innen, Sanitäter_innen, Libertäre, demokratische Sozialist_innen, Umweltschützer_innen, Parteimitglieder, Autofahrer_innen, Sportler_innen, Arbeitslose, Lesben, Schwule, Student_innen, Staatskritiker_innen, Künstler_innen, Migrant_innen, Freund_innen, Schwestern, zuhausebleiber_innen, Aktivist_innen, Menschen mit Behinderung, Hyperaktive, Karrierist_innen, Zirkuskünstler_innen, Gin-Tonic-Trinker_innen, Büroangestellte, Globalisierungskritiker_innen, Politiker_innen, Menschenrechtler_innen, Metrosexuelle, ALG-2-Bezieher_innen, Warmduscher_innen, Kommunist_innen, Demonstrant_innen, Autor_innen, Leseratten, Musiker_innen, Musik- Hörer_innen, Egoshooter-Spieler_innen, Lethargische, Surfer_innen, auch virtuell. Wir sind unterschiedlich. Und trotzdem oder gerade deshalb bilden wir gemeinsamen diesen linken Jugendverband.

Wir haben uns als linker Jugendverband zusammengeschlossen, weil wir diese Gesellschaft grundlegend verändern wollen. Mit euch wollen wir den Weg zu einer anderen, einer freien, gerechten und solidarischen Gesellschaft beschreiten. Dieser Weg ist in dem von uns geschriebenen Programm skizziert. Pragmatische – also morgen umsetzbare – Politik verbinden wir hier mit gesellschaftlichen Visionen. Wir wollen mit diesem Wahlprogramm ein öffentliches Bewusstsein für linke Themen schaffen, junge Menschen für unsere Ideen gewinnen um laut und selbstbewusst Forderungen zu stellen. Denn die Gegenwart zeigt, es ist Zeit für eine linke Bewegung in Gesellschaft und im Parlament!

Manch eine_r denkt, dass Linke die Welt, wie sie ist, in den dunkelsten Farben malen und andererseits unrealistische Traumschlösser errichten. Realitätsnahe Analysen des bestehenden profitorientierten kapitalistischen Systems und Theorie und Praxis für ein ganz anderes Gesellschafts-, Lebens- und Wirtschaftsmodell waren eben schon immer die Stärke linker Bewegungen. Daran knüpfen wir kritisch an. Wir nennen uns emanzipatorisch und unseren Weg der gesellschaftlichen Veränderung Emanzipation. Unsere Maximen lauteten Selbstbestimmung und Solidarität, Freiheit und Gleichheit. In einer Zeit, in der prekäre Lebens- und Arbeitsverhältnisse Normalität zu werden drohen, in der Überwachung und Kontrolle beinah alle gesellschaftlichen Bereiche beherrschen heißt es mehr denn je zu widerstehen. Wir stellen diesem status quo die Leitlinien der bedingungslosen und solidarischen sozialen Sicherung, dem friedlichen Miteinander, der Gerechtigkeit und Gleichheit der Gesellschaft und der maximalen individuellen Freiheit für jede und jeden entgegen. Protest, Realpolitik, das Gestalten von kleinen emanzipatorischen Freiräumen und die gesamte Gesellschaft betreffende Alternativen gehören in unser methodisches Repertoire. Unser Veränderungs- und Gestaltungsanspruch macht dabei nicht an nationalstaatlichen Grenzen oder vermeintlichen Klassenunterschieden halt. Alles für alle – grenzenlos ist nicht nur hohle Phrase, sondern grundlegender Anspruch!

Als Jugendverband einer Partei wissen wir um die Vielfalt der linken und zivilgesellschaftlichen Bewegungen, lokal bis global. Wir wollen auf Basis unseres umrissenen Selbstverständnisses Bündnisse schmieden, um zu klein- oder großteiligen gesellschaftlichen Veränderungen zu kommen. Denn Parteien sind nicht der Nabel der Welt. Gleichwohl bietet diese Organisationsform wie Präsenz in Parlamenten wirksame Möglichkeiten, um Lebensverhältnisse zu verbessern und Gestaltungs- und Entfaltungsmöglichkeiten eines und einer jeden zu maximieren. Ein parlamentarisches Mandat darf in unserem Sinne kein „Privatbesitz“ oder politisches Selbst-Inszenierungs-Instrument sein, sondern muss konsequent der Vertretung der Interessen von Menschen dienen. Menschen, die die Vorstellung einer humanistischen, freiheitlichen, emanzipatorischeren und antikapitalistischen, kurz um sozialistischen Gesellschaft teilen: für ein Leben in Würde für alle – soziale Teilhabe, ein Leben ohne Unterdrückung und Diskriminierung – sei es von staatlicher Seite oder im Alltag, ein Leben mit maximalen Freiheiten – ohne bürokratische oder gar polizeiliche und sonstige staatliche Hemmnisse und „Einengungs“-Maßnahmen.

Wir wollen: Solidarität leben! Bedingungslose Lebensberechtigung! Bildung für alle, und zwar umsonst! Biokartoffel statt Gentomate! Freies Lieben mit allen! In Szene setzen! Rausch ohne Reue! Nobody is watching you! Frei leben ohne Kapitalismus! Wir wollen die Bedrohungen und Probleme erkennen und beim Namen nennen, Angst und Unbehagen erklären und mutig und selbstbewusst Lösungen formulieren. Und wir wollen zu einem gemeinsamen Selbstverständnis und einer Strategie gelangen, die es uns ermöglicht, stark und gemeinsam unsere Forderungen durchzusetzen.