Schwule und bisexuelle Männer dürfen in Deutschland nur Blut spenden, wenn sie ein Jahr lang keinen Sex mit einem Mann hatten. Diese Regelung ist diskriminierend. Das Verfahren muss sich an wissenschaftlichen Fakten orientieren und tatsächliche HIV-Risiken in den Blick nehmen.
Im Jahr 2017 hat die Bundesärztekammer neue Richtlinien vorgelegt. Demnach dürfen schwule und bisexuelle Männer Blut spenden, wenn sie ein Jahr lang keinen Sex mit einem Mann hatten. Diese Regelung schließt weiterhin die allermeisten schwulen und bisexuellen Männer von der Blutspende aus.
Die neue Richtlinie ist damit ebenso diskriminierend wie die alte: Männer, die Sex mit Männern haben, sind zwar statistisch tatsächlich häufiger von HIV betroffen als andere. Der Europäische Gerichtshof hat jedoch 2015 geurteilt, dass ein Ausschluss besonders stark von HIV betroffener Gruppen nur soweit gerechtfertigt ist, wie sich Übertragungsrisiken nicht auf anderen Wegen reduzieren lassen. Solche Wege wurden bisher nicht konsequent ausgelotet.Auch hier in Leipzig ist es den meisten Schwulen und bisexuellen Männer nicht möglich, Blut zu spenden. Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, veranstaltet die Linksjugend Leipzig einenCorona-konforme Schlangen-Demo vor dem Haema Blutspendezentrum Leipzig-Connewitz. Hierbei soll mit Abstand zueinander trotz der Pandemie auch auf der Straße auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam gemacht werden. Es geht nicht darum, dass man so tut als gäbe es keine erhöhten HIV-Zahlen unter Schwulen und Bisexuellen Männern, sondern darum, dass man es mit anderen Fragen oder Test auch diesen ermöglichen sollte, Blut zu spenden. Das ganze Verbot zeigt sein wahres Gesicht bei dem Ausschluss bei Knochenmark- und Stammzellspenden, da sich höre seine in alten Ressentiments sitzenden Ursprünge zeigen. Keinen Spender zu finden ist potentiell tödlich.In diesem Sinne, für ein Ende der diskriminierenden Praxis beim Spenden.
Mein Blut ist genauso Rot wie deins.

Seit November sitzt die Leipziger Antifaschistin und Studentin Lina im Knast. Ihr wird vorgeworfen Teil einer kriminellen Vereinigung zu sein, weil sie an einem Überfall auf militante Neonazis beteiligt gewesen sein soll. Das wirft ihr zumindest die Bundesanwaltschaft, die sonst gegen Terroristen wie etwa den Mörder von Walter Lübcke ermittelt, vor. Lina wurde vor ihrer Festnahme aufwendig observiert. Für Observationen ist in Sachsen meistens das sogenannte „Mobile Einsatzkommando“ (MEK) des Landeskriminalamtes zuständig, welches nun wegen tausendfachen Munitionsdiebstahl aufgelöst werden soll. Da stellt sich die Frage, wem hier eigentlich mehr kriminelle Energie vorgeworfen werden kann. Zusätzlich pikant ist, dass die Ermittlungen von der „Soko LinX“ geleitet wurden. Diese seit reichlich einem Jahr bestehende Sonderkommission ermittelt schon länger ohne nennenswerten Erfolg gegen Linke. Auch die Beweislage gegen Lina ist dünn. Etwa wird durch die Anmietung einer Wohnung auf den Namen von Linas Mutter, was bei Studierenden nicht ungewöhnlich ist und die Nutzung der Messenger-App Signal eine konspirative Lebensweise bei Lina konstruiert. Lina soll außerdem einmal Werkzeug in einem Baumarkt geklaut haben und Perücken besessen haben.

Auch ganz ohne Schlapphut und detektivischen Sachverstand kann man zum Schluss kommen, dass der Fall Lina extrem aufgebauscht ist. Wir sind der festen Überzeugung, dass Lina das Label einer Terroristin aufgedrückt werden soll um die Existenz der erfolglosen „Soko LinX“ zu rechtfertigen. Wir können uns zumindest nicht daran erinnern, dass jemals ein Nazi, wegen des Vorwurfs einer Schlägerei, mit dem Helikopter der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe vorgeführt wurde. Zeitgleich häufen sich bei den sächsischen Sicherheitsbehörden und ihrem Innenminister die Skandale (mehr dazu hier: https://www.woeller-ruecktritt.de/).

Am vergangenen Dienstag wurde nun aufgedeckt, dass die Observationseinheit der sächsischen #Polizei (MEK), welche womöglich Lina beschattet hat, selbst kriminell ist und mindestens 7000 Schuss Munition gestohlen hat, um damit ein Schießtraining auf dem Schießplatz eines Rechtsradikalen zu bezahlen (Mehr dazu hier: https://www.spiegel.de/panorama/justiz/dresden-ermittlungen-gegen-17-mitarbeiter-des-lka-sachsen-a-2ea8f55f-6399-4b9d-b3ef-7d1fc14ffd59). Wir fordern nun, dass aufgeklärt werden muss, ob diese kriminellen Beamten Lina observiert haben und somit Beweise für ihre Festnahme gesichert haben. Wenn dies der Fall sein sollte, dann dürfen von Kriminellen erhobene Beweise nicht in die „Kriminalitätsbekämpfung“ mit einfließen.

Es kann nicht sein, dass Cops, die selbst kriminell sind und Munition klauen, Antifaschist:innen nachschnüffeln, um sie dann einzusperren. Innenminister Wöller soll deshalb erstmal in seinem eigenen Vorgarten kehren und Antifas in Ruhe lassen! Wir fordern ein Ende der Zuschaustellung der Antifaschistin Lina um die Versäumnisse des sächsischen Innenministers an anderer Stelle zu übertünchen! #Antifaschismus lässt sich nicht durch Kriminalisierung abschaffen. Free Lina!

#Polizeiprobleme !
Dieser Hashtag trendet seit #BlackLivesMatter und dem Auffliegen eines rechten Netzwerkes innerhalb der #Polizei nach dem Anderen immer wieder.
Doch welche Probleme hat die Polizei und sind diese wirklich Polizeiprobleme, oder doch nur das Spiegelbild gesellschaftlicher #Verhältnisse, wie der Bundesinnenminister Horst Seehofer immer wieder beteuert.
Gemeinsam mit unseren Gästen Henriette Quade (MdL Sachsen-Anhalt), Juliane Nagel (MdL Sachsen) und Aiko Kempen (Journalist) wollen wir darüber hinaus die Fragen diskutieren, ob und wie Polizei neuaufgestellt werden kann.
Die Veranstaltung findet online im Konferenzraum der #linksjugend Leipzig statt.
Hier geht es zur Veranstaltung:
https://meet.linksjugend-solid.de/b/bg--m3r-hy6

Wir machen erstmal Sommerpause. Unser nächstes Plenum findet am 03.09. um 19 Uhr im linXXnet statt.

Pressemitteilung zum offiziellen Start der Protestplattform „No EU-China-Summit 2020“ : Gebündelte Kritik an China und Europäischer Union und an dem Format derartiger Gipfeltreffen – Debatte im Leipziger Stadtrat am 28. Mai 2020:

Erst vor wenigen Monaten, im Oktober 2019, erfuhr die Öffentlichkeit, dass der EU-China-Gipfel 2020 in Leipzig stattfinden soll. Vom 13. bis 15. September werden sich die Staats- und Regierungschef*innen der Europäischen Union und der Volksrepublik China in der Kongresshalle am Zoo treffen. Vorrangig wirtschafts- und handelspolitische Fragen dominieren die Tagesordnung des Gipfels, der erstmalig eine größere Dimension besitzen sollte. Die ursprünglichen Planungen ließen eine Teilnahme tausender Delegierter und Journalist*innen erwarten, sodass während der Gipfeltage die gesamte Stadt zu einer gigantischen Sicherheitszone umfunktioniert worden wäre.

Doch aufgrund der Corona-Krise stellt sich die Frage, ob der Gipfel womöglich lediglich virtuell stattfinden können wird. Sowohl die sächsische Landesregierung als auch die Bundesregierung antworten auf entsprechende parlamentarische Anfragen zwar, dass von einem physischen Treffen der Gipfelteilnehmer*innen vorerst noch auszugehen sei, doch die weltweite Entwicklung der Pandemie lässt eher eine Ersetzung des Treffens in Leipzig durch eine Videokonferenz oder zumindest einen Gipfel mit stark eingeschränkter Delegiertenzahl vermuten.

Bereits wenige Wochen nach dem öffentlichen Bekanntwerden des Gipfels fand sich aus verschiedenen Initiativen, Organisationen und Einzelpersonen die Plattform »No EU-China-Summit 2020« zusammen, um eine gemeinsame Haltung gegenüber dem Gipfel zu formulieren, sich zu vernetzen und an konkreten Protestaktionen zu arbeiten. Im Fokus der Kritik der Plattform stehen massive Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung sowie die rigorose Verfolgung von Dissident*innen und ethnischen Minderheiten ebenso wie die Untätigkeit der Europäischen Union angesichts tausender toter Geflüchteter an den Außengrenzen der »Festung Europa« und der Rechtsruck in zahlreichen Mitgliedsstaaten.

Neben der Anprangerung des wirtschaftspolitischen Ränkespiels beider Großmächte auf Kosten der Staaten des Globalen Südens und bei stetiger Aufweichung der Arbeitnehmer*innenrechte in EU und China kritisiert die Plattform weiterhin nachdrücklich das Stattfinden des Gipfels in einer Großstadt wie Leipzig als enorme Belastung für die örtliche Bevölkerung und Spielwiese für neue Dimensionen polizeilicher Repression und Überwachung. »Wir alle, die gemeinsam gegen den EU-China-Gipfel organisiert sind, haben jeweils unterschiedliche Herangehensweisen und Schwerpunkte, die Europäische Union, die Volksrepublik China und die Machart des Gipfels zu kritisieren. Was uns eint, ist die entschlossene Haltung, dieses Treffen nicht unwidersprochen vor unserer Haustür stattfinden zu lassen, sondern unseren Protest so laut und sichtbar wie möglich zu gestalten«, heißt es abschließend im Protestaufruf auf der Homepage der Plattform (https://noeucn.org/aufruf/).

Um eine fundierte Auseinandersetzung mit dem EU-China-Gipfel und dessen Akteuren für alle Interessierten zu ermöglichen, plant die Plattform ebenso eine Großdemonstration wie auch ein komplettes Gegengipfelprogramm aus Vorträgen und Workshops (https://noeucn.org/gegengipfel/) und eine Konferenz mit internationalen Wissenschaftler*innen, die im Spannungsfeld Chinas und des Westens forschen (https://noeucn.org/konferenz/). Die Kritik am Gipfel soll somit in all ihrer Breite aufgezeigt werden und alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am Programm teilzunehmen und mitzuwirken!

Anlässlich der Abstimmung von Beschlussanträgen dreier Fraktionen mit direktem Bezug auf den anstehenden Gipfel im Rahmen der Sitzung des Leipziger Stadtrats am 28. Mai meldet sich das Bündnis nun erstmals öffentlich zu Wort.
Während die Grünen fordern, »den Stadtrat und die Stadtgesellschaft umfassend in die Vorbereitung des EU-China-Gipfels einzubinden« (https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1015407), sieht der Antrag der Linksfraktion vor, den Oberbürgermeister zu beauftragen, sich für eine Verlegung des Gipfels an einen mindestens 5km vom Stadtzentrum entfernten Ort, etwa die Neue Messe, einzusetzen (https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1015510). Derweil will die AfD eine »Ratgeberbroschüre« für alle Leipziger Haushalte. Diese soll die Bevölkerung über die rund um den Gipfel notwendigen Präventionsmaßnahmen und Einschränkungen informieren, welche von der AfD in bewusst wirklichkeitsverzerrender Weise ausschließlich den angeblich zu erwartenden gewaltsamen Protesten zugeschrieben werden (https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1015444).

Jana Bergmann, Sprecherin der Plattform »No EU-China-Summit 2020«, erklärt zu den anstehenden Stadtratsanträgen: »Wir begrüßen, dass sich der Stadtrat intensiver mit dem anstehenden EU-China-Gipfel beschäftigt, dessen Stattfinden in Leipzig die Bundesregierung ohne jeglichen Einbezug der örtlichen demokratischen Entscheidungsgremien und der Stadtbevölkerung anordnete. Daher können wir uns den Forderungen der Grünen, die Leipzigerinnen und Leipziger auch über die zu erwartenden Einschränkungen der persönlichen Freiheiten und Überwachungsmaßnahmen umfassend zu informieren ebenso anschließen wie dem Antrag der Linken, den Gipfel raus aus der Innenstadt zu verlegen. Sollte das Treffen der EU und China tatsächlich in der Kongresshalle am Zoo stattfinden, hätte dies gravierende und für die Bevölkerung absolut unzumutbare Grundrechtsbeschränkungen, Überwachungsmaßnahmen und eine tagelange Stressbelastung durch Sperrungen, Sicherheitskontrollen und unablässigen Hubschrauberlärm zur Folge.«

Xiao Chen Tsao, Sprecher der Plattform, ergänzt: »Auch wenn die Anträge im Stadtrat ein positives Zeichen kommunaler Einmischung in die Gipfelplanungen sind, wird die endgültige Entscheidung über das Abhalten des Gipfels und dessen Rahmenbedingungen ausschließlich auf Bundesebene getroffen und der Stadtgesellschaft übergestülpt. Für uns als Plattform ist völlig klar: Auch bei einem digitalen Stattfinden des Gipfels werden wir unsere Kritik auf die Straße tragen! Wenn zwei der stärksten Machtgefüge der Welt abgeschirmt von der Bevölkerung ihre Wirtschaftsbeziehungen erörtern, muss der Protest gegen Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutung, entgrenzte Überwachung und die Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal von Geflüchteten umso lauter sein!«

Pressemitteilung, 26. Mai 2020

Obwohl der Kohleausstieg eigentlich beschlossene Sache ist, merkt man davon nichts. Bis zu 80 % der europäischen Kohlekraftwerke schreiben rote Zahlen, und das trotz Milliarden Subventionen, auch in Deutschland. Dieses Geld hätte frühzeitig in den Ausbau erneuerbarer Energien und den Strukturwandel in den betroffenen Regionen investiert werden müssen. Dass die Bundesregierung nun die Beschäftigten der Kohleindustrie gegen den Umweltschutz ausspielt, ist unmoralisch und heuchlerisch, da sie die Energiewende jahrelang verpennt und somit die Zukunft ganzer Regionen aufs Spiel gesetzt hat.
Deswegen waren wir am Freitag auf der Straße und am Samstag in der Grube!

Gestern hat sich die Linksjugend Leipzig auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz im Rahmen der Klimaaktionswoche von FridaysForFuture auf die Suche nach einem Atommüllendlager begeben nachdem mehrere Politiker*innen der CDU, AfD und FDP in Wahlforen sowie im Kandidierenden-Check des MDR den Wunsch nach einem Atomkraftwerk in der Lausitz geäußert haben. Wir sehen darin einen absurden Versuch die dringend notwendige Energiewende abzublasen. Dennoch haben AfD und CDU bei den Landtagswahlen zusammen fast 60% geholt.

Man könnte also parodistisch sagen: „Jetzt bleibt wohl nur noch die Atomkraft!“. Dann aber natürlich mit allem was dazugehört. Also auch Atommüll. Bei der Suche nach einem Endlager wollte die linksjugend Leipzig deswegen schonmal behilflich sein und hat mit einem Bagger versucht einige Atomfässer im Leipziger Boden zu verklappen. Dies sollte den Beginn einer strahlenden Ära für den Freistaat Sachsen einläuten.

Michael Neuhaus, Stadtrat DIE LINKE Leipzig und Bundessprecher des Jugendverbandes linksjugend [’solid] dazu: „Eigentlich fordern wir den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien und die Demokratisierung des Energiesektors. Da sowohl die Bundesregierung als auch der Freistaat Sachsen hier versagt haben, bleibt uns wohl nur die Schnapsidee eines sächsischen Atomkraftwerkes, um dem Super-GAU der Klimakrise zu entrinnen.“

Marco Böhme, Mitglied im sächsischen Landtag dazu: „Atomkraft ist die wohl dümmste Idee um die Klima- und Energiekrise zu lösen. Neben dem Problem des Atommülls und einer zentralistischen Energieversorgung von einzelnen Großkonzernen die Monopolartig agieren, werden u.a. beim Abbau von Uran schon heute ganze Landstriche verseucht und bis zu 40 % der später erzeugten Energiemenge verbraucht.

Die Veranstaltung fand als Improvisationstheater statt und umfasste die Verkündung der Endlagersuche (durch den imaginären Regierungssprecher Alexander Super-GAU-Land) sowie dessen Aufbau. Außerdem ereigneten sich auf der Baustelle zwei Unfälle bei dem tragischerweise zwei Arbeiter*innen verstrahlt wurden.

Menschen sterben. Hinterlassen Freund*innen und Familie. Geschockt, psychisch belastet, gebrochen.

Wenn Anstand und Empathie vorhanden wären, in einen Menschen, würde dieser fragen: wie es den Angehörigen geht, ob diese möglicherweise verletzt wurden, oder unter welchem Vorsatz eine Tat geschah, bzw. ob es überhaupt einen gab.
Ist man allerdings ein zentralnervensystemunabhängiges einzelliges Kleinstlebewesen von einen Menschen, mit so viel Empathie und Pietät wie ein Stein, so versucht man seine rassistische Fratze, hinter der Frage nach der Herkunft des Täters, zu verstecken. Oft lässt man dies aber lieber gleich bleiben und hetzt besinnungslos und ohne jegliche Konsultation der Ratio drauf los und nimmt kein Blatt mehr vor dem Mund. Morddrohungen und Todeswünsche werden ausgesprochen ohne jeglicher Achtung zuständiger Gerichtsbarkeiten, oder moralischer Prinzipien. Aus den Fragen werden Anschuldigungen, welche pauschalisiert und volksverhetzend vom braunen Pöbel in alle Richtungen gekrächzt werden. So verschiebt sich der Diskurs hin zur erneuten Forderung von Barbarei, durch diese: welche meinen DAS „Volk“ zu repräsentieren. Aber nicht nur das ist Barbarei, sondern auch das Wegschauen, das Geschehen lassen ohne dabei den kleinsten Funken von Selbstabscheu zu verspüren. So wird erneut rassistischen, stereotypisierenden Gedankengut, zu Kosten der Betroffenen, salonfähig gemacht. Andererseits kann man auch fordern noch mehr Polizist*innen an Bahnhöfen zu positionieren, ohne Gewahr zu werden, dass dies nicht die Lösung des Problems sein kann. Frei nach dem Motto: „Gesellschaft hat Problem? Isch hab Polizei.“ Anstatt aufzurüsten und totale Überwachung zu forcieren, sollte möglicherweise überlegt werden eine empathischere und aufmerksame Gesellschaft zu schaffen.
So heißt es aber einmal mehr in Kaltland: Polizei statt Empathie. Rassismus statt Opferschutz.

27, 5% der Sucksen stimmen für Rechte und Faschisten bei der #sltw19. 27,5% welche gerne wieder Bomber über Dresden und Bautzen sehen wollen. Linke Kräfte fallen unter 30 Prozent, durch dieses schwache Wahlergebnis sinkt nun auch der Anteil der Frauen* im Parlament um ganze 7 Prozentpunkte. Das vor allem da Die Linke immer noch die einzige Partei mit einem Frauen*-Anteil von über 50% im Landtag ist. So können wieder 5 Jahre verstreichen, in denen Sucksen autoritärer, reaktionärer, misogyner und immer offener gegenüber dem Faschismus wird, welcher vor allem durch die #NOAFD, dem 3. Weg, und der IB salonfähig gemacht wird. Auch wenn dies ein harter Rückschlag für uns ist, werden wir nicht weichen. Wir werden daraus auch für uns als Gruppe Konsequenzen ziehen und überlegen, wie genau wir jetzt weitermachen können, wollen und müssen. Eins bleibt dennoch gewiss: Wir kämpfen weiterhin, gegen die sächsischen Zustände, gegen Diskriminierung und gegen Deutschland! Trotz[t] Alledem!

Bereits 2009 wurden die ersten Ergebnisse einer vielbeachteten Studie über die Belastungsgrenzen der Erde publiziert. Zusammengetragen wurden sie von einer 29-köpfigen Gruppe international renommierter Forscher*innen. Ihre Aufgabe: Eine Bestandsaufnahme von neun planetaren Grenzen, wie dem Klimawandel oder der Übersäuerung der Ozeane, von denen JEDE essentiell für das menschliche Leben ist. Neun Jahre und zahlreiche Publikationen später ist klar: von den neun definierten Grenzen sind sechs bereits überschritten. Der Klimawandel ist lediglich eine von ihnen und dabei nicht mal die am stärksten bedrohteste. So übersteigen zum Beispiel die Einträge von Stickstoff und Phosphor die Grenzwerte streckenweise um mehr als doppelte und bringen dabei die Stoffkreisläufe des Planeten, als Grundlage allen Lebens, fatal durcheinander. Auch die biologische Vielfalt steht kurz vor dem Kollaps. Seit 1970 haben wir etwa 60% der globalen Biodiversität verloren und die Tendenz ist weiter fallend. Das gefährdet die Funktionalität der Ökosysteme in existenziellem Maße. Und das mit gravierenden Folgen für Mensch und Natur. Es erscheint natürlich wenig verwunderlich, dass all diese Grenzen miteinander verbunden sind. Legen wir ein Moor trocken setzen wir nicht nur Tonnen an Co² frei, sondern zerstören auch einen wertvollen Lebensraum. Roden wir den Regenwald im Amazonas, verlieren wir nicht nur einzigartige Ökosysteme, sondern auch einen essentiellen Klimaregulator. Wir sollten – Nein wir müssen also sogar von einer ökologischen Krise anstelle einer Klimakrise sprechen, denn weder können wir die Klimakatastrophe ohne die anderen Faktoren lösen, noch ist die Klimakrise die einzige ökologische Existenzbedrohung menschlichen Lebens.

Es ist nicht erst seit 2009 bekannt, dass diese Katastrophe uns alle betrifft und trotzdem ist wenig passiert. Eine globale Krise erfordert globale Handlungen. Immerhin sitzen wir doch alle im selben Boot, oder? Nein, wohl kaum, das tun wir nicht, denn ansonsten hätte die Bundesregierung schon längst reagiert. Es ist eben nicht Sachsen, welches in ein paar Jahren absaufen wird und deren Einwohner*innen Asyl beantragen müssen, sondern es sind die Bewohner*innen kleiner Inselstaaten. Schätzungen gehen von 500-700 Mio Menschen aus, die wegen ökologischer Katastrophen fliehen werden müssen . In Entwicklungs- und Schwellenländern stellen „Leistungen der Natur“ den Hauptanteil des Einkommens armer Menschen dar. In Indien sind das bis zu 60%, während es in Deutschland nicht mal Sinn ergibt diese Zahl überhaupt zu erheben. Genau diese 60% stehen nun auf dem Spiel. Aber auch innerhalb reicher Länder wie Deutschland sitzen nicht alle im selben Boot. Die prognostizierten Ernteausfälle von bis zu 30% haben das Potential die Lebensmittelpreise durch die Decke gehen zu lassen. Es werden jedoch vermutlich auch hier nicht diejenigen sein, die sich nach dem Abitur ein selbstfinanziertes Auslandsjahr in Lateinamerika leisten können, die für internationale Kongresse zum Klimawandel um die halbe oder gar ganze Welt fliegen, die am Ende weniger im Einkaufswagen haben werden. Genauso wenig werden wohl auch die Vorstandetagen der Energiekonzerne um ihre Jobs fürchten müssen, wenn endlich die letzten Kohlekraftwerke vom Netz gehen. Und natürlich haben auch nicht alle den gleichen Beitrag zum Klimawandel geleistet, denn die Hauptemittenten von Treibhausgasen sind und bleiben nun mal die Industriestaaten. Es sind diese Zustände, die die ihre Politik gegenüber sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern noch ungerechter machen. 
Natürlich können wir ganz allgemein sagen, dass wir über unsere Verhältnisse leben und Alle weniger konsumieren sollten, doch das verschleiert nur die gesellschaftlichen Machtverhältnisse. Es verschleiert, wer die Kosten trägt, wer unter den Folgen leidet und wer die Profite einstreicht. Und armen Menschen nun auch noch zu sagen, dass sie über ihre Verhältnisse leben ist pure soziale Verachtung.
Der Klimawandel stellt eine der eklatantesten Gerechtigkeitskrisen dar, vor denen die Menschheit jemals stand. Deswegen sagen wir: unsere Antwort auf die ökologische Krise ist solidarisch. Sie ist gleichzeitig die Antwort auf die soziale Frage im 21 Jahrhunderte. 
Wir fordern Solidarität mit Betroffenen des Klimawandels und ihre Entschädigung.
Wir fordern die Umlegung der Folgekosten auf die Verursacher*innen, nicht auf die Leidtragenden.
Wir fordern eine Energiewende, die nicht auf dem Rücken der Schwachen ausgetragen wird. Weder innerhalb eines Landes noch international. 
Wir glauben, dass eine gerechte Umweltpolitik nur dann möglich ist, wenn wir die Verhältnisse angreifen, die sowohl Mensch als auch Umwelt der wirtschaftlichen Verwertung unterwerfen. Lasst uns eine Nachhaltigkeit für Alle erkämpfen.