Schwule und bisexuelle Männer dürfen in Deutschland nur Blut spenden, wenn sie ein Jahr lang keinen Sex mit einem Mann hatten. Diese Regelung ist diskriminierend. Das Verfahren muss sich an wissenschaftlichen Fakten orientieren und tatsächliche HIV-Risiken in den Blick nehmen.
Im Jahr 2017 hat die Bundesärztekammer neue Richtlinien vorgelegt. Demnach dürfen schwule und bisexuelle Männer Blut spenden, wenn sie ein Jahr lang keinen Sex mit einem Mann hatten. Diese Regelung schließt weiterhin die allermeisten schwulen und bisexuellen Männer von der Blutspende aus.
Die neue Richtlinie ist damit ebenso diskriminierend wie die alte: Männer, die Sex mit Männern haben, sind zwar statistisch tatsächlich häufiger von HIV betroffen als andere. Der Europäische Gerichtshof hat jedoch 2015 geurteilt, dass ein Ausschluss besonders stark von HIV betroffener Gruppen nur soweit gerechtfertigt ist, wie sich Übertragungsrisiken nicht auf anderen Wegen reduzieren lassen. Solche Wege wurden bisher nicht konsequent ausgelotet.Auch hier in Leipzig ist es den meisten Schwulen und bisexuellen Männer nicht möglich, Blut zu spenden. Um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen, veranstaltet die Linksjugend Leipzig einenCorona-konforme Schlangen-Demo vor dem Haema Blutspendezentrum Leipzig-Connewitz. Hierbei soll mit Abstand zueinander trotz der Pandemie auch auf der Straße auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam gemacht werden. Es geht nicht darum, dass man so tut als gäbe es keine erhöhten HIV-Zahlen unter Schwulen und Bisexuellen Männern, sondern darum, dass man es mit anderen Fragen oder Test auch diesen ermöglichen sollte, Blut zu spenden. Das ganze Verbot zeigt sein wahres Gesicht bei dem Ausschluss bei Knochenmark- und Stammzellspenden, da sich höre seine in alten Ressentiments sitzenden Ursprünge zeigen. Keinen Spender zu finden ist potentiell tödlich.In diesem Sinne, für ein Ende der diskriminierenden Praxis beim Spenden.
Mein Blut ist genauso Rot wie deins.